RANTANPLAN – AHOI TOUR
Support: Ska-T | Muuske
Das 10. Studioalbum sollte etwas besonderes sein. Eigentlich sollte diese Scheibe Ende Januar 2022 erscheinen, doch kurz vor Fertigstellung riss Bandleader, Sänger und Gitarrist Torben Möller-Meissner die Reißleine, brach die Produktion ab und ließ die Bänder löschen. Zu depressiv und düster wurde das Material befunden, inmitten der schlimmsten Corona-Zeit. „Das Album namens AHOI sollte von vornherein ein positives Signal sein, Aufbruchstimmung vermitteln, Kraft und Hoffnung transportieren. Nichts davon traf letztendlich zu und das einzig positive waren die Corona-Tests.“
Also ging man alles nochmal von vorne an, schrieb neue Songs und vor allem investierte man deutlich mehr Zeit, um ein textlich griffiges Gesamtkonzept zu erschaffen, dass der eigentlichen Idee folgte. AHOI ist nun eine Platte mit 15 maritimen Songs über Meer, Hafen, Seefahrt, Liebe, Aufbruch, Abschied, Sehnsucht & Sturm geworden und es ist ein großes und positives Album geworden. Es ist nah am Puls der Zeit, ist Meinung und Ausdruck und so zeitlos wie die Musik. AHOI ist im Hier und Jetzt verankert ohne das Woher und Wohin auszublenden. Die Anfangsintuition wurde somit im zweiten Anlauf erfüllt.
Die Affinität zur Seefahrt wurde Hafensänger Torben quasi in die Wiege gelegt, da im mütterlichen Stammbaum einige echte Matrosen wurzeln. Zusammen mit Benno Kupsa, dem alten Weggefährten (ex-Drummer, ex-Basser, Produzent der PAULI) schloss man sich 2 Wochen ins renommierte Hamburger Clouds Hill Studio ein („Schluss mit Einzelrecordings, weil man sich, kontaktbeschränkt, nicht treffen durfte und Bandbesprechungen am Bildschirm via Zoom“) und entließ geballte Bandenergie in altbewährten Rock’n’Roll Liverecordings. Diese Hamburger Skapunk-Institution schafft es einfach immer wieder, treibende Offbeats mit packenden Melodien zu garnieren und einen positiven Vibe mit Charme und Lausbuben Grinsen an den Start zu bringen. Das Cover ziert St.Pauli-Türsteher-Legende Onkel Hotte, vielen nicht zuletzt aus diversen Astra-Kult-Werbungen bekannt, wie er mit dem Rad von der Landungsbrücke in die Elbe fährt (Achtung Lebensgefahr. Nicht zur Nachahmung empfohlen). Im Titelsong zum abhebenden Rudeboy-Uboot umgedeutet, kann sich Eskapismus, in einer, an sich selber scheiternden Gesamtgesellschaft, kaum schöner vollziehen, um im darauffolgenden Track direkt wieder konterkariert zu werden.
Typisch norddeutsch.
Ska-T
Um die Jahrtausendwende gehörten Ska-T zu den bekanntesten und innovativsten Ska-Punk-Bands Deutschlands. Aus dem Harz ging es nach Leipzig, Berlin und Potsdam und in die Welt: Sie spielten zwischen 1997 und 2007 hunderte Konzerte, bereisten ein halbes Dutzend Länder, brachten Tausende Tanzwütige ins Schwitzen, trällerten mit Udo Lindenberg auf der Rockpalast-Bühne und hatten vor allem jede Menge
Spaß.
“Dit is doch keen Ska”, meckerten damals die Einen. “Dit is doch keen Punk”, monierten die Anderen. “Sie setzen sich zwischen die Stühle und landen bequem im Sessel”, stellte die Fachpresse fest. Die Stühle, das waren vor allem Ska, Punk, Ragga. Aber auch Nu Metal, Hip Hop und Reggae boten Sitzgelegenheiten, gereicht in einer energetischen Bühnenshow rund um die beiden Sänger. 2021 wiedervereint sind sie älter, erfahrener, anders, aber die Chemie stimmt
noch immer!